Der neue Köter ist da: Fritz, der Zerstörer

Der neue Köter ist da: Fritz, der Zerstörer

Lange habe ich es nicht ohne Hund ausgehalten – nachdem ich William vor einigen Monaten gehen lassen musste, holte ich erst einmal Luft. Dann startete die Suche – über diese Erfahrung(en) werde ich demnächst berichten – erst einmal soll es aber um Fritz gehen.

Fritz – ehemals Tom – ist Kroate. Und nein, dies ist keine neue Hunderasse, sondern sein Herkunftsland. Aber ich finde, dass die Ansage „Mein Hund ist Kroate“ sehr weltoffen klingt, oder?

Ich habe Fritz auf der Seite der Nordic Strays  entdeckt – einem kleinen Tierschutzverein, der Hunde und Katzen aus Kroatien oder Bosnien-Herzegowina vermittelt.

Wobei ich mich eigentlich per Foto erst in einen anderen Hund des Vereins verguckt hatte – der jedoch bereits vermittelt war.

Dann entdeckte ich die Bilder von Fritz, der damals noch Tom hieß.

Es war der schwarze Balken auf der Nase, der mich verzückte.  Nun bin ich aber nicht in der Lage mir mal eben einen Hund fürs Leben (zumindest seines) im Netz auszusuchen – ich muss ihn schon persönlich kennenlernen. Also bot ich mich als Pflegestelle für Tom an – mit der Option zum Verlieben oder aber eben zum Weitervermitteln.

Quelle: https://nordic-strays.de/

Am 21.9 zog Tom bei mir ein – nach ca. 1,5 Tagen Autofahrt stieg er fröhlich aus einem Transporter, schüttelte sich kurz und schaute sich dann interessiert um. Und ich dachte sofort: „Der sieht nicht aus wie Tom, der sieht aus wie Fritz“.  Fritz schien das ebenso zu finden, denn er reagierte ab der ersten Nennung auf seinen neuen Namen. Nicht immer wie gewünscht, aber prinzipiell weiß er, dass er gemeint ist.

Fritz wurde nach Hause gebracht, geduscht und gefüttert und fing dann sofort mit dem an, was er am besten kann: Zerlegen!

Fritz zerkaut die Welt!

Das Tier zerkaut einfach alles. Ob das ein Hobby ist oder seine Art die Welt zu erkunden ist mir nicht recht klar. Ich kann nur sagen: Ich mag es gar nicht, wenn man mein Sofa zerkaut. Oder meine Schuhe. Oder meine Teppiche …

Die ersten zwei Wochen wollte ich ihn täglich mindestens 5-mal weitervermitteln. Dabei war er ziemlich schnell stubenrein – nur eben zerstörerisch. Wir stritten täglich – so stellt man sich eine neue Liebe einfach nicht vor.

Die erste Box, die ich erstand, um ihn kurz mal „einsperren“ zu können, zerlegte er innerhalb der ersten 12 Stunden. Der Name „Softbox“ hätte es mir deutlich machen sollen. Aber ich ließ mich beim Kauf davon irritieren, dass es eine HUNDE-Softbox war.

Sollte sich Jemand ob des Einsperrens aufregen wollen: Nur zu! Aber ich muss und möchte manchmal ins Bad und finde, dass es mein gutes Recht ist dies zu tun, ohne dass ein Hund meine Elektronik zerlegt.

Die nächsten Boxen waren stabiler. Auch wenn Fritz schmollte, so lies er sich über Nacht einsperren und schlief einfach – vermutlich aus Mangel an Alternativen.

Im Schlaf um den Finger gewickelt

Und in Woche drei passierte es dann: Ich schloss die Box nicht richtig zu – und erwachte am Morgen mit einem Hund im Arm

Herr Fritz hatte seine Freiheit nicht dafür benutzt mein Schlafzimmer zu zerlegen, sondern sich in mein Bett geschlichen. Das war zwar auch nicht was ich wollte, erweichte jedoch mein Herz.

Inzwischen schlafen wir jeder in seinem Bett – keiner von uns schläft noch in einem Käfig – allerdings gibt es noch einen Käfig für die wilden 5 Minuten – aber auch die werden besser – bis die Pubertät beginnt

Kurz: Fritz ist nicht mehr „auf Pflegestelle“, sondern zuhause.

Hier entwickelt er nun fröhlich weitere Hobbies, wie z.B. Buddeln, Jagen und Fressen. Die Hundeschule mag er auch – sind dort doch andere Hunde, mit denen man ganz toll durch die Gegend rasen kann: Wären doch nur nicht diese störenden Pausen, in denen man etwas lernen soll.

Nach fast sieben Wochen kann ich sagen, dass noch viel, viel Arbeit vor uns liegt. Aber ich freue mich darauf – meistens 😉

Köter

Köter

Während ich das Essen und sogar das Kochen in meinem Leben kontinuierlich fortsetzte, war nach Bessy dem Dackel erst einmal Pause.  So ungefähr 25 Jahre. Aber dann kamen die Hunde mit Macht. Zwei Stück, fast auf einmal.

Voltaire
2009-2022

Ein Aussi-Appenzeller-Mix der feinsten Art:
– ein Streber
– klug
– ohne Humor
– ein Besserwisser

Als Mensch wäre er das Grauen gewesen – als Hund war er ein Traum.

 

William
2010-2023

Vermutlich ein Picard-Mix:
– wunderschön
– wenig strebsam
– ein wenig Humor
– eine tolle Stimme
– der beste Kuschler überhaupt

Ein phantastischer Hund, der durch seine Sanftmut eine tolle Ergänzung zu Voltaire war. Vielleicht dachte er immer, dass der Klügere nachgibt?

Die Beiden waren ein Dreamteam. 
Okay, zwei unkastrierte Rüden können auch ziemlich viel Ärger machen, aber insgesamt waren sie einfach phantastisch. 

Sie haben mit mir einen Länderwechsel und vier Umzüge mitgemacht – immer an meiner Seite und voller Aufregung ob neuer Gelegenheiten.

Ich habe wahnsinnig viel über Hunde lernen müssen, einfach weil Voltaire ansonsten die Führung übernommen hätte – und ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lernen.
William dagegen brachte mich dazu eine Ausbildung zur Tierhomöopathin zu machen – und auch wenn ich nicht praktiziere, freue ich mich regelmäßig über mein Wissen.

Voltaire starb relativ überraschend nach einer OP, William musste ich gehen lassen, nachdem sein Herz immer schwächer wurde und er immer mehr Wasser im Körper sammelte.

Die Beiträge, die ich über die beiden früher geschrieben habe, werde ich hier ebenfalls sammeln – in der Kategorie „Herren Hunde“ – denn so hießen die Jungs auch: Die Herren Hunde.

“Männer sind Schweine” – oder läufige Hündinnen gehören an die Leine

“Männer sind Schweine” – oder läufige Hündinnen gehören an die Leine

Ich schreibe als Besitzerin zweier intakter Rüden – soll heißen: Die Herren wurden in keiner Weise kastriert.

Ich weiß auch, dass es unter allen Hundebesitzern Grenzbegabungen gibt, dass also auch Rüdenbesitzer doof sein können. Nur ist das gerade nicht mein Thema.

Mein Thema ist der Umgang mit läufigen Hündinnen in freier Wildbahn, bzw. mit deren Kontakt zu anderen Hunden.

Denn nun ist es mir zum dritten Mal passiert, dass ich mit meinen Jungs in Gegenden lief, in denen viele Hunde unterwegs sind und wir auf läufige Hündinnen stießen. Diese waren weder angeleint, noch in Nähe ihrer Besitzerinnen (in allen drei Fällen waren es Frauen).

Jedes Mal lief es ungefähr so ab: Den Herren Hunden und mir kommen fremde Menschen, bzw. fremde unangeleinte Hunde entgegen. Da die Menschen uns wahrnehmen, aber nichts sagen, gehe ich davon aus, dass Kontakt zwischen den Hunden erlaubt ist. Dann kommt es zum Kontakt und dann stelle ich fest, dass meine Jungs sehr, sehr, sozusagen wirklich SEHR angetan sind. In einem Fall war William schon dabei, die Dame in Position zu bringen – sie ließ es sich gefallen und klappte auch artig den Schwanz beiseite.

Spätestens wenn ich dann losrase (meine Jungs wollen in solchen Situationen meistens beim ersten Ruf aus irgendeinem Grund nicht gleich zu mir kommen), rufe ich: “Ist ihre Hündin läufig?”… und in allen drei o. g. Fällen war die Antwort: “Ja, wieso?”

Danach folgten jedes Mal Streitereien …denn die Besitzerinnen der zumeist willigen Damen regten sich fürchterlich darüber auf, dass meine Jungs einfach unkastriert unangeleint durch die Gegend laufen. Der schönste Spruch einer Gegenpartei war: “Sie können Ihre Köter hier doch nicht einfach alles besamen lassen”.

Und ich stehe da … fassungslos. Und nun wende ich mich an die Besitzer und Besitzerinnen, denen nicht klar ist, warum ich fassungslos bin:

  1. Meine Hunde sind ebenso unkastriert wir Ihre, ansonsten wären Ihre ja nicht läufig. Wieso muss also ich meine Hunde anleinen und Sie Ihre nicht?
  2. Die Läufigkeit Ihrer Hündin ist zeitlich begrenzt. Die Paarungsfähigkeit meiner Hunde nicht. Daraus könnte man schließen (wenn man wollte und keine Ahnung hat), dass meine Hunde immer an die Leine gehören, da sie ja immer alles besamen wollen. Wollen sie aber gar nicht – nur bei Hündinnen in der Läufigkeit machen sie eine Ausnahme.
  3. Kann ich nicht riechen, dass Ihre Hündin läufig ist. So sehr ich mich bemühe, meine Hunde zu verstehen, deren olfaktorisches Talent geht mir ab. Ich kann also nicht wissen, dass Ihre Hündin läufig ist. Sie sollten dies aber schon wissen. Sollten Sie sich jetzt fragen, woran sie das merken, schicken Sie mir bitte eine Email. Ich melde mich dann – das würde hier den Rahmen sprengen.
  4. Wieso darf man mich einfach anschreien? Wer schreit hat Recht? Danach leben zumeist nur Menschen, die genau wissen, dass sie NICHT im Recht sind. Soll heißen: Die Besitzer(innen) wissen eigentlich, dass läufige Hündinnen an die Leine gehören, haben aber aus unterschiedlichen Gründen keine Lust dies zu tun: z. B. weil Luna immer so an der Leine zieht oder aber Amy so viel Auslauf braucht, den sie an der Leine nicht bekommt oder aber weil Bella es einfach doof an der Leine findet. Und deswegen laufen sie frei, frei nach dem Motto “Wird schon gutgehen, die meisten Hunde sind ja kastriert”. Und dann, dann kommen wir (also die Herren Hunde und ich). Und dann gibt es Geschrei.

Es mag ja sein, dass meine Annahme falsch ist. Dann möchte ich noch einmal ruhig und freundlich sagen: Wir anderen Hundebesitzer können nicht wissen, dass Ihre Hündin läufig ist. Ich liebe diese Hundebesitzer, die aus weiter Ferne schreien (OHNE mich anzuschreien): “Meine Hündin ist läufig”. Dann drehe ich sofort ab oder aber leine zumindest die Jungs an, so sie es nicht sowieso sind. Auf jeden Fall vermeide ich näheren Kontakt. Bitte seien Sie auch so ein Hundebesitzer, der schreit, damit große Distanzen überwunden werden. Dann kommt es auch nicht zu niedlichen kleinen Welpen.

Sollte meine Annahme nicht falsch sein: Das macht mich unglaublich wütend. Denn es ist ignorant und rücksichtslos. Im schlimmsten Fall ist Ihre Hündin dann trächtig. In vielen Fällen haben aber Rüdenbesitzer das Problem, dass ihr Hund tagelang “Liebeskummer” hat. Ich habe das Problem nicht. Meine Jungs leben nach dem Motto: Aus der Nase, aus dem Sinn.  Aber andere Rüden leiden sehr. Und das können nur Sie ihnen ersparen. Und das sollten Sie auch. Denn diese Rüden sind gar keine Schweine – sie sind nur unkastriert – genau wie Ihre Hündin.

Und damit Sie nicht glauben, dass ich ganz alleine mit meiner Meinung bin, hier noch ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.

Ich freue mich, wenn mir hier in den Kommentaren ein paar Geschichten zu dem Thema erzählt werden. Ich bin sicher, dass auch die Besitzer, bzw. Besitzerinnen von läufigen Hündinnen die merkwürdigsten Dinge erzählen können.

Die fiesen (und die netten) Folgen der Kastration

Die fiesen (und die netten) Folgen der Kastration

Voltaire, der klügste Hund von allen, wurde vor einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen kastriert. Gesund ist er nun, aber die Kastration zeigt Folge – gemeine, aber auch gute.

Um Voltaire´s Fans gleich Entwarnung zu geben: Es geht ihm gut! Nur hat er mit mehr oder minder schweren Fisimatenten zu kämpfen.  Genau genommen mit einer. Der Rest sind Kleinigkeiten, über die ich aber auch berichten möchte.

Voltaire und seine Umwelt

Als Mitbewohnerin zweier intakter Rüden war eine meiner größten Sorgen, dass sich das Verhältnis von Voltaire und William verkomplizieren würde. Immerhin war Voltaire von Anfang an Chef.  Und es stellte sich die Frage, ob er dies auch ohne seine Kronjuwelen bleiben würde?

Er ist es immer noch. Es gab ca. zwei Monate nach der OP einen einzigen Versuch von William die Herrschaft zu übernehmen: Er wollte dem Chef ein Spielzeug entwenden. Etwas dass er vorher nie gewagt hätte. Aber: Ein vernichtender Blick vom Boss, ein kurzes Knurren und William zog ohne Spielzeug von dannen. Das war´s.

 

Mit fremden Hunden ist alles gleich geblieben. Voltaire fand sie schon immer überflüssig. Das ist bis heute so geblieben. Und die meisten Hunde verstehen das auch. Und wenn sie es einmal nicht verstehen, dann macht er es ihnen durch seine unnachahmliche Arroganz ziemlich schnell klar.

Was Voltaires Kontakt zu Menschen angeht, kann ich folgendes berichten: Herr Voltaire ist deutlich zugewandter. Er fand Menschen schon immer interessanter als Hunde. Nun ist er allerdings ein echter Menschenfan. Früher brauchte er eine Weile, um zu entscheiden wem er seine Zuneigung zukommen lässt Heute ist er ausgesprochen großzügig in der Verteilung seiner Sympathie.
Früher ließ er sich huldvoll streicheln, heute fordert er dies vehement ein. Und er liebkost zurück:  Dass nicht jeder Mensch begeistert ist, wenn er von Hunden geküsst wird, scheint ihn nicht zu interessieren.

Voltaire und die Figur

Um es kurz zu sagen: Eine Tragödie. Während er bisher bei der Nahrungsaufnahme eher unhündisch wählerisch war, während des Fressens auch mal Pausen machte oder Reste ließ, ist er heute maßlos und rasend schnell. Fressen ist sein neues Hobby. Wenn ich mich nur in Richtung Küche bewege, springt er auf und folgt mir. Während der Spaziergänge sucht er nach Essbarem und ist erstaunlich erfolgreich. Wobei sich unsere Vorstellung von „essbar“ stark unterscheiden. Vermutlich muss ich mit ihm auf seine alten Tage noch ein „Anti-Gift-Köder“ absolvieren.
Das ist aber durchaus verständlich, wenn man beachtet, wie viel, bzw. wenig heute noch in seinen Napf kommt. Denn bereits ca. einen Monat nach der Kastration stellte ich fest, dass Voltaires Taille verschwand. er neigte schon immer dazu leicht zuzunehmen, aber nun geht jeder Bissen direkt auf die Hüften. Also reduzierte ich seine Portionen. Inzwischen auf ca. 50 % der früheren Mengen. Dass man da verfressen wird ist kein Wunder.

Voltaire und die Hormone

Medizinisch betrachtet ist das ganz einleuchtend. Die hormonelle Veränderung hat nämlich u.a.  zwei gravierende Folgen. Banal gesagt:

  • der Stoffwechsel verlangsamt sich
  • die appetithemmende Wirkung der Sexualhormone verschwindet.

Deswegen ist (Fr)essen wohl auch der Sex des Alters.

Und so steht Voltaire als Rüde in den besten Jahren (11), nun vor einem halbvollen Napf und leidet.

 

Wie der Herr, so das Gescherr

Und ich leide ein wenig mit ihm: Erstens bin ich als Frau in den besten Jahren voller Verständnis und zweitens darf ich seine Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl ich ihm gerne nachgeben würde.
Da hilft es mir auch gar nicht, dass ich als Ernährungsberaterin um die Folgen von Übergewicht weiß: Gelenkprobleme, Herzkreislaufproblem, Harnsteine u. v. m..

Als „Frauchen“ bin ich einfach nur mitfühlend und muss mich täglich zusammenreißen, um Voltaires Wunsch nach einem vollen Napf nicht nachzugeben.
Und inzwischen zwinge nicht nur ich mich einmal die Woche auf die Waage, sondern auch Voltaire.

Da ist er übrigens erheblich tapferer als ich.

 

 

Literaturtipp

Für Alle, die sich tiefergehend für das Thema Katration eines Hundes interessieren, am Ende noch ein Buchtipp: „Kastration und Verhalten beim Hund“ von Sophie Strodtbek und Udo Gansloßer.  Das Buch ist nicht nur sehr informativ, sondern erstaunlich gut zu lesen.

 

“Das Tier manipuliert!” oder “Können Hunde Simulanten sein?”

“Das Tier manipuliert!” oder “Können Hunde Simulanten sein?”

ass Voltaire ein kluges Tier ist, habe ich bereits mehrfach erwähnt.
Und dennoch bin ich manchmal einfach baff, wie klug er tatsächlich ist. Oder aber für wie dumm er mich offensichtlich hält :-).

Denn der dreiste Kerl tat gestern Folgendes:

Wir gingen gemeinsam mit einer Freundin spazieren. Und kreuzten die Bille (für Nichthamburger: ein kleiner Nebenfluss der Elbe).

Sobald Voltaire Wasser sieht, hat er nur einen Gedanken: Das Personal (also ich) muss einen Ball werfen, damit der Herr (also er) eine Aufgabe hat (nämlich den Ball aus dem Wasser zu holen).
Er legt sich dann an das Wasser und schaut mich ziemlich genau so an, wie auf dem obigen Foto: Er hypnotisiert mich.
Da ich gut erzogen bin (von ihm), erkannte ich die Aufforderung sofort, zog den Ball und warf.
Und Voltaire schmiss sich in die Fluten und holte den Ball. Das machten wir drei Mal.
Dann legte Voltaire den Ball vor mich, ich warf und er schaute dem Ball interessiert hinterher. Das war es aber auch. Mehr passierte nicht.

So standen wir da, der Herr und ich. Und in der Bille schwamm der Ball. Nun versuchte ich meinerseits das Tier an seine Erziehung zu erinnern und rief: “Hol den Ball.”

Voltaire schaute gelangweilt in die Luft. Ich wiederholte meinen Befehl, das Tier ignorierte mich. Und wenn ich etwas ganz und gar nicht ausstehen kann, dann ist es ignoriert zu werden. Also wurde ich wütend und mein Befehlston wurde militärischer. Voltaire schaute mich an und auf einmal hinkte er auf mich zu. Das hintere linke Bein angezogen. Offensichtlich schwerst verletzt. Sowohl die Freundin, als auch ich, waren auf einmal voller Sorge. Meine Wut verraucht. Und dann fiel mir ein, dass Voltaire ziemlich genau weiß, was passiert wenn er humpelt. Ich sorge mich dann und untersuche und verhätschel ihn. Also beugte ich mich nicht über ihn, um sein Bein zu untersuchen, sondern drehte ab und lief los. Nicht nur zur Überraschung der Freundin, sondern auch zu Voltaires. Der nicht lange nachdachte, sondern ebenfalls durchstartete: Auf vier Pfoten.
Vergessen der Schmerz.

Ich stoppte, hob die Hand gen Wasser und rief ein weiteres Mal: “Hol den Ball.”

Und da Voltaire ja nicht dumm ist, weiß er auch, wann er verloren hat. Und holte den Ball.

Brauchen Hunde Bademäntel?

Brauchen Hunde Bademäntel?

Aus modischer Sicht nicht unbedingt!  Da könnten sie genauso gut nen flotten Pyjama bekommen. Aber ansonsten gibt es tatsächlich gute Argumente dafür.

Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass dies kein homöopathisches, ja noch nicht einmal ein naturheilkundliches Thema ist. Aber dennoch kann es durchaus mit der Gesundheit zu tun haben:

Voltaire, der beste Schwimmer von Allen, ist nämlich z.B. der Meinung, dass jedes Wetter Schwimmwetter ist. Wir schreiben heute den 7. November und die Herren Hunde waren schwimmen. Sie haben so lange gebettelt, bis ich nachgegeben habe. Wobei das so nicht ganz richtig ist. Wir gingen in Begleitung spazieren und Voltaire überredete die Begleitung irgendwie seinen Ball in den See zu werfen. Und dann musste der Ball natürlich gerettet werden. Und wenn Voltaire das darf, dann darf William das auch… und dann wollte der Hund der Begleitung auch – kurz: Meine Einwände: “Es ist zwar sonnig, aber nicht wirklich warm…. die Hunde sind auch nicht mehr die Jüngsten… verdammt wir haben November, da müssen die Hunde nicht ins Wasser.. “wurden ignoriert. Gegen 4 Kerle war ich hilflos. Nun zurück zum Thema:  Wenn so ein Hund dann aus dem Wasser kommt, dann fällt es ihm auch nicht immer leicht zu trocknen. Das Gleiche gilt übrigens auch nach Starkregen oder langen Spaziergängen in nur mäßigem Regen. Kurz: Wenn so ein Hund erst einmal richtig nass ist, dann ist er – je nach Fell – manchmal nur schwer trocken zu bekommen. Selbst mit dem besten Handtuch nicht. Und dann hilft so ein Bademantel ungemein. Denn wenn man feucht ist, dann friert man nicht nur schneller, man fördert z.B. eventuell auch Erkrankungen. Voltaires beginnende Arthrose wird vermutlich auch nicht besser, wenn er kräftig friert…

Und ich höre sie die Stimmen, die rufen: “Verdammt, das sind Tiere… vermenschliche sie nicht so..”. Und ich antworte: “Tiere hin oder her. Sie leben mit uns in warmen Wohnungen, gehen aber dann raus in die Kälte, bzw. ins kalte Wasser, kommen dann vielleicht nicht wieder direkt ins Warme und all dies soll die Natur mal so eben regeln?”

Denn so richtig natürlich ist die Lebensweise ja dann auch nicht.”

Mal davon abgesehen gibt es noch ein wirklich sehr, sehr menschliches Argument für einen Hundebademantel: Wenn man so ein Zottelmonster wie William hat, dann kann man nach einem Waldspaziergang im Regen stundenlang an ihm rumrubbeln.. Kaum ist er in der Wohnung, dann schüttelt er sich. Und irgendwie stelle ich dann fest, dass er immer noch ne halbe Düne im Fell hatte. Da ist so ein Bademantel auch ganz schick… aber das ist nun wirklich sehr egoistisch von mir.

 

Und nun noch ein paar Tipps für alle Hundebademäntel-Interessierten.
– die Dinger müssen saugfähig sein
– schnell an- und auszuziehen
– und (Trommelwirbel) sie sollten unter dem Bauch geschlossen sein.  

Denn die Jungs hatten schon einmal Bademäntel die unten offen waren und daher erstens immer verrutschten, zweitens nicht wirklich wärmten und last but not least zuließen, dass alles vom Hund nach unten abfiel. Schütteln führte also zu Dreckregen nach unten.  Das ist besser als Sprühregen in alle Richtungen, aber dennoch suboptimal. Und: Natürlich sollten sie passen. Denn ansonsten schläft Hund nicht einfach so in dem Ding ein, bzw. läuft nicht fröhlich darin rum. Meine Exemplare sind von der Firma @actionfactory.de.
Und: Nein, ich ich habe sie einfach gekauft – ich bekomme nichts für diese „Werbung“.

Der Hund frisst nicht

Der Hund frisst nicht

Ich war erst versucht diesen Artikel “Manipulative Männer” zu nennen… das Gros meiner Leser sind ja Leserinnen… aber dieses Phänomen gibt es vermutlich genau so häufig bei Hündinnen wie bei Rüden. Also entschied ich mich um.

Grund für diesen Artikel ist Voltaires derzeitiges Fressverhalten. Er ist “krüsch” (der Duden übersetzt dies mit “wählerisch im Essen”).  Soll heißen: Er frisst sehr wohl, wenn es das Richtige ist. Nur ist nur Weniges derzeit das Richtige.

Gestern Morgen begann es: Es gab Hühnerflügel.  Während William genüsslich losknackte, roch Voltaire leicht angeekelt an dem Flügel und drehte dann den Kopf weg. Also kniete ich mich vor ihn und lockte mit säuselnder Stimme: “Schau mal, leeeegger Hühnerflügel”.  Keine Reaktion, aber William war bereits fertig und schaute erfreut. Also bekam er den Flügel.

Für Voltaire holte ich den nächsten, den er erst nahm, als William sich begeistert seinem dritten Flügel zuwenden wollte. (Für alle mit futterwählerischen Hunden: Futterneid beflügelt ungemein!).

Die restlichen Mahlzeiten des Tages wurden widerstandslos vernichtet.

Heute Morgen gab es nochmals Hühnerflügel und wieder verweigerte Voltaire sich. Bin ich der Sklave meines Hundes???? Nö….. die Flügel wurden eiskalt an William verfüttert – der neigt ja eh zu Untergewicht.

Ca. zwei Stunden nach der eigentlichen ungefähren Fütterungszeit klebte Voltaire an mir. Egal wo ich hinwollte, er wollte mit. Stumm, mit riesigen Augen…

Während ich vorm Rechner saß und arbeitete, klebte er an meinem Bein und starrte zu mir hoch.

Und nun passierte das wirklich Erstaunliche. OBWOHL ich Tierernährungsberaterin bin, war ich auf einmal verunsichert. Was, wenn dem Tier etwas fehlt? Vielleicht muss er einfach raus? Vielleicht hat er Schmerzen? Und ich unterstelle ihm Gier….

Über mich selbst erstaunt hielt ich noch ca. 30 min durch. Dann beschloss ich mit Voltaire vor die Tür zu gehen – nur um festzustellen, dass ihn das gar nicht interessierte.

Ah, er könnte Zahnschmerzen haben und daher Knochen verweigern?!…. Ein Griff in die Leckerchendose belehrte mich eines Besseren – Kauen konnte er ohne Probleme.

Nun gibt es mittags bei uns immer einen Snack – einfach, weil Williams Magen empfindlich auf Leere reagiert. Heute gab es getrockneten Fisch… Jeder sollte einen bekommen. Da die Fische sehr dünn waren, aber groß, wurde sie in Fressnäpfe geschmissen und vor die Jungs gestellt. Als ich Voltaires Blick sah, entschied ich den Raum einfach zu verlassen – ich lasse mich nicht terrorisieren. ich kenne mich ja aus!

Ich kehrte nach 10 min zurück. William hatte versucht seinen Fisch zu zerlegen – das hatte auch super geklappt. Er war im ganzen Flur verteilt – atomisiert.

Voltaires Schüssel war komplett leer… aber sein Blick leidend. Das verstand ich aber erst, als Voltaire seinen Sitzplatz verließ und William sich auf diesen schmiss und das Buddeln begann…. zu Tage kam der Fisch: Sorgsam vergraben. der war also auch nichts. Aber William schmeckte er.

Gemeinerweise gab es heute Abend nochmals Fisch. Und Voltaire verweigerte auch diese gewolfte Forelle. Wenn Fisch, dann will er Lachs – ansonsten findet er Fisch doof. Und ich verweigerte die Handfütterung. Denn ich finde matschige Forelle an den Händen doof. Und nun sitze ich hier und tippe. und Voltaire hypnotisiert mich – kurz vorm Hungertod. Und ich bin fest entschlossen bis morgen durchzuhalten. Dann gibt es Kalbsknochen zum Frühstück (nicht für mich). Ich lasse mich nicht manipulieren – nö! Aber wann immer ich beruflich “zuschlage” und Menschen sage, dass sie sich nicht von ihrem Hund terrorisieren lassen sollen, dürfen sie nun diesen Artikel zücken. Denn noch ist ja nicht des heutigen Tages Abend.

Und Voltaire sieht irgendwie wirklich unglücklich aus.

Gewitter im Bauch

Gewitter im Bauch

Alle paar Wochen ist es so weit. Dann werde ich nachts geweckt, weil William überraschend vor die Tür muss. Nun weckt mich nicht William selbst, der hat Personal für so etwas. Er lässt wecken: Voltaire steht dann wimmernd an meinem Bett, bis ich aufwache, hochschrecke und die Treppe runterrase. Und dann bemerke, dass nicht Voltaire mir folgt, sondern William. Voltaire hat sich dann nach getaner Arbeit wieder hingelegt.

Am Sonntagmorgen um 3.30 war es mal wieder so weit. Und und 3.45 Uhr war mir klar, dass ich nun wirklich wach bin. An weiteren Schlaf war nicht zu denken. Also kochte ich mir einen Kaffee, nahm ein Buch und wollte gerade lesen, als ich ein Gewitter nahen hörte. Grollen, laut und unheimlich.

Allerdings stellte ich schnell fest, dass dieses Gewitter im Haus war. Direkt neben mir in Williams Bauch. Der Hund lag und sein Gedärm grollte so vor sich hin.

Dazu muss man wissen, dass Williams Schwachpunkt nun mal sein Verdauungstrakt ist. Seitdem er ein Jahr alt ist, hat er damit Probleme. Durch diese Probleme kam ich ja überhaupt zur Homöopathie.

Aber während ich nun nachschaute wann er das letzte Mal Globuli von mir erhielt und überlegte, ob ich alles für Diätnahrung im Haus habe, fiel mir ein, dass ich bei meinen ätherischen Ölen ein Fläschchen mit einer Mischung habe, deren Inhaltsstoffe sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken können:  Estragon, Ingwer, Pfefferminze, Wacholder,  Fenchel und noch so einige natürliche Zutaten.

Kurzer Hand griff ich zum Fläschchen und hielt es erst einmal vorsichtig in Richtung von Williams Nase. Der war nicht wirklich begeistert, ergriff aber auch nicht die Flucht. Also gab ich 2 Tropfen auf meine Hand und verrieb sie auf Williams Bauch.

Und nach ca. 20 sec ist auf es auf einmal ruhig…… Gewitter weg: Still wie es in der Nacht um die Uhrzeit so sein sollte. Und das blieb es auch.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass die Natur so tolle Sachen kann … dabei sollte ich es doch eigentlich allmählich wissen…

Gewitter ist ganz etwas Schlimmes!?

Gewitter ist ganz etwas Schlimmes!?

Eigentlich sind die Herren Hunde ja ausgesprochene Machos. Täglich rasen sie mit Muscle-Shirt und dicker Goldkette durch “ihr Revier” (andere würden es “unser Dorf” nennen) und zeigen den anderen vierbeinigen Bewohnern, wer hier der Chef ist. Es wird gegockelt, stolziert und laut gebellt.
Unabhängig davon, dass auch hinter diesem wichtigtuerischen Gehabe nichts Wirkliches steckt, gibt es eine Sache, die aus den Angebern wirkliche Angsthasen machen: Gewitter!

Und das beginnt nicht erst mit dem Gewitter, sondern auch schon Stunden vorher, nämlich sobald sich der Luftdruck verändert und damit ein Gewitter angekündigt wird.

Wer also in meiner Umgebung wissen will, ob in den nächsten zwei Stunden ein Gewitter naht, kann mich jederzeit anrufen. Meine Gewitter-Hunde-Frösche, zeigen Beide zuverlässig an.

Sobald sich das Unwetter nähert, wird gehechelt, gezittert und zur Not auch leise gejammert. Sobald es dann losgeht, rettet sich William gerne ins Badezimmer. In die sonst gehasste Dusche. Aber aus irgendeinem Grund wird diese Dusche ganz toll, sobald es gewittert.

Voltaire dagegen will dann sofort auf meinen Arm. Das geht nicht immer und außerdem sind 18 kg auch kein Zuckerschlecken. Schon gar nicht, wenn sie zittern wie Espenlaub.

So habe ich schon alle möglichen Dinge ausprobiert: Mozart-Beschallung, Thundershirt, Gewöhnung durch Gewitter-CD (die interessiert die Herren gar nicht) und ich versuchte sogar schon einmal ihnen zur Beruhigung Alkohol einzuflößen. Jedoch: Die Herren sind Anti-Alkoholiker. No way, dass das Zeug über ihre Zunge kommt.

Und bevor ich hier nun wegen Tiermisshandlung angezeigt werde: Wir sprechen über Alkoholmengen in homöopathischen Dosen – Teelöffeln, in diesem Fall.

Apropos Homöopathie: Da habe ich, trotz meiner Ausbildung, bei den Jungs auch keinen Erfolg, wenn es um das böse Unwetter geht.

Nun arbeite ich ja auch seit einiger Zeit mit ätherischen Ölen. Und probierte vor einiger Zeit schon ein beruhigendes Öl aus. Bei William brachte es gar nichts, bei Voltaire reduzierte sich zumindest das Herzrasen auf eine gefühlte Berliner Clubnacht. Immerhin.

Aber natürlich probierte ich weiter. Und vor kurzem wurde mir ein Mischung in die Hand gedrückt, die ich auch prompt testen durfte.

Auf dem Rückweg aus einem Restaurant überfiel uns ein Gewitter. Überraschen konnte es uns ja nicht, da die Herren bereits zwei Stunden lang zitterten. Wir liefen also durch Regen und Sturm, kamen klitschnass Zuhause an und während die Jungs jammerten, fiel mir das Öl ein. Ich verrieb einen Tropfen zwischen meinen Händen und strich beiden über den Kopf. Bei Voltaire passierte genau nix. William dagegen legte sich hin… und schlief ein. Mitten im tollsten Gewitter.

Nun bin ich ja von Natur aus eher misstrauisch. Aber da das Wetter nett zu mir sein wollte, gewitterte es 2 Tage später gleich wieder (ich entschuldige mich dafür bei meiner Umwelt). Mit einem ähnlichen Erfolg: Auch wenn William nicht schlief, so wurde er doch merklich ruhiger.

So warte ich nun aufs dritte Gewitter – um irgendwann einmal in meiner Aussage statistisch relevant zu sein. Und teste weitere Öle an Voltaire. Denn offensichtlich reagieren Hunde nicht alle gleich auf die unterschiedliche Öle. Aber ich habe ja noch einige in petto, die mich hoffen lassen.

Außerdem sind wir seit einigen Tagen stolze Besitzer des reloxopet – dog. Auch der wird getestet

Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Heute hatte ich eine Mail im Postfach, über die ich mich fürchterlich ärgere. Nicht nur, dass ich stundenlang nach unten scrollen musste, um überhaupt zu ergründen woher die Mail kommt. Denn der Absender war kryptisch. Aber offensichtlich gehört der Absender zu einem Unternehmen, bei dem ich tatsächlich mal einen Newsletter bestellte… vermutlich kann man da rechtlich nicht viel tun – und es wäre mir auch zu aufwändig. Nein, allein der reißerische Titel nervte mich: Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Klingt, als würden ALLE Tierärzte IMMER lügen. Bzw. als würden sie mich zumindest immer anlügen….also mein Tierarzt…. Woher wissen die, zum wem ich gehe?

Nun weiß der Absender gar nicht, dass ich Tierhomöopathin bin, er spricht mich als Haustierbesitzer an. Mit der schönen Aufforderung: Haustierbesitzer aufgepasst!!!. Dann teilt man mir mit, dass ich zu “unseren über 290.000 zufriedenen Lesern” gehöreVerdammt, habe ich das jemals bestätigt? Nun bin ich ja sowohl Haustierbesitzerin, als auch Tierhomöopathin. Und ärgere mich daher doppelt. Denn bebildert mit Fotos von reizenden Tieren und verschlagen blickenden Ärzten während einer OP, teilt man mir 5 Lügen mit, die offensichtlich JEDER Tierarzt IMMER bringt. Die Lügen zähle ich hier nicht auf, die erscheinen mir nämlich zum Teil erlogen , zumindest in der Verallgemeinerung.

Aber der Verlag, der sich so rührend um das Wohl meiner Hunde kümmert, hat er auch gleich Lösungen parat. Ich muss nur eine Broschüre von einer Tierheilpraktikerin herunterladen und schon weiß ich Bescheid. Die Dame hat übrigens einen Dr. im Namen und wirbt damit, dass sie früher als Naturwissenschaftlerin gearbeitet hat. Ob sie Physikerin oder Tierärztin ist, wird mir allerdings nicht mitgeteilt. Neugierig bin ich schon, aber Nö!!! Ich lade die Broschüre nicht herunter.

Denn sowohl als Patientenbesitzerin, als auch als Homöopathin fühle ich mich, gelinde gesagt, unwohl. Dabei bin ich natürlich ein großer Fan der Naturheilkunde. Ansonsten hätte ich wohl einen anderen Beruf. Aber ich sehe die Naturheilkunde in Ergänzung zur Schulmedizin. Und obwohl ich dem Inhalt der Mail zum Teil zustimme, so z.B. dass manchmal (!!!) Kastrationen durchgeführt werden, die unnötig sind, so gefällt mir der die Mail durchdringende Ton so gar nicht: Traue keinem Tierarzt. Das steht da natürlich nicht so.. blöde sind die ja nicht.

Und so nutze ich meine Aufregung mal, um ganz deutlich zu sagen: Obwohl ich Tierhomöopathin bin, gehe ich mit meinen Hunden zum Tierarzt. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass nur die Schulmedizin in manchen Bereichen helfen kann. Und ich schicke auch häufig Patienten von mir zum Tierarzt. Weil ich nämlich die meisten Diagnosen gar nicht stellen kann – und darf. Und ich kenne tolle Tierärzte und doofe. Aber ich kenne auch doofe Tierheilpraktiker. Denn leider ist man ja nicht automatisch ein moralisch einwandfreies Genie, nur weil man einen bestimmten Beruf gewählt hat.  Und ich finde es einfach unglaublich nervig so zu tun, als wäre nur eine von beiden Ausrichtungen die einzig Wahre.

Aber so lange beide Seiten aufeinander einhauen, wird es kein Miteinander geben. Und das sollte es!

So.. nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe, bin ich schon nicht mehr ganz so genervt.