Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Heute hatte ich eine Mail im Postfach, über die ich mich fürchterlich ärgere. Nicht nur, dass ich stundenlang nach unten scrollen musste, um überhaupt zu ergründen woher die Mail kommt. Denn der Absender war kryptisch. Aber offensichtlich gehört der Absender zu einem Unternehmen, bei dem ich tatsächlich mal einen Newsletter bestellte… vermutlich kann man da rechtlich nicht viel tun – und es wäre mir auch zu aufwändig. Nein, allein der reißerische Titel nervte mich: Achtung vor diesen 5 Lügen, die Ihnen Ihr Tierarzt auftischt!

Klingt, als würden ALLE Tierärzte IMMER lügen. Bzw. als würden sie mich zumindest immer anlügen….also mein Tierarzt…. Woher wissen die, zum wem ich gehe?

Nun weiß der Absender gar nicht, dass ich Tierhomöopathin bin, er spricht mich als Haustierbesitzer an. Mit der schönen Aufforderung: Haustierbesitzer aufgepasst!!!. Dann teilt man mir mit, dass ich zu “unseren über 290.000 zufriedenen Lesern” gehöreVerdammt, habe ich das jemals bestätigt? Nun bin ich ja sowohl Haustierbesitzerin, als auch Tierhomöopathin. Und ärgere mich daher doppelt. Denn bebildert mit Fotos von reizenden Tieren und verschlagen blickenden Ärzten während einer OP, teilt man mir 5 Lügen mit, die offensichtlich JEDER Tierarzt IMMER bringt. Die Lügen zähle ich hier nicht auf, die erscheinen mir nämlich zum Teil erlogen , zumindest in der Verallgemeinerung.

Aber der Verlag, der sich so rührend um das Wohl meiner Hunde kümmert, hat er auch gleich Lösungen parat. Ich muss nur eine Broschüre von einer Tierheilpraktikerin herunterladen und schon weiß ich Bescheid. Die Dame hat übrigens einen Dr. im Namen und wirbt damit, dass sie früher als Naturwissenschaftlerin gearbeitet hat. Ob sie Physikerin oder Tierärztin ist, wird mir allerdings nicht mitgeteilt. Neugierig bin ich schon, aber Nö!!! Ich lade die Broschüre nicht herunter.

Denn sowohl als Patientenbesitzerin, als auch als Homöopathin fühle ich mich, gelinde gesagt, unwohl. Dabei bin ich natürlich ein großer Fan der Naturheilkunde. Ansonsten hätte ich wohl einen anderen Beruf. Aber ich sehe die Naturheilkunde in Ergänzung zur Schulmedizin. Und obwohl ich dem Inhalt der Mail zum Teil zustimme, so z.B. dass manchmal (!!!) Kastrationen durchgeführt werden, die unnötig sind, so gefällt mir der die Mail durchdringende Ton so gar nicht: Traue keinem Tierarzt. Das steht da natürlich nicht so.. blöde sind die ja nicht.

Und so nutze ich meine Aufregung mal, um ganz deutlich zu sagen: Obwohl ich Tierhomöopathin bin, gehe ich mit meinen Hunden zum Tierarzt. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass nur die Schulmedizin in manchen Bereichen helfen kann. Und ich schicke auch häufig Patienten von mir zum Tierarzt. Weil ich nämlich die meisten Diagnosen gar nicht stellen kann – und darf. Und ich kenne tolle Tierärzte und doofe. Aber ich kenne auch doofe Tierheilpraktiker. Denn leider ist man ja nicht automatisch ein moralisch einwandfreies Genie, nur weil man einen bestimmten Beruf gewählt hat.  Und ich finde es einfach unglaublich nervig so zu tun, als wäre nur eine von beiden Ausrichtungen die einzig Wahre.

Aber so lange beide Seiten aufeinander einhauen, wird es kein Miteinander geben. Und das sollte es!

So.. nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe, bin ich schon nicht mehr ganz so genervt.

Die Crux mit der Figur

Die Crux mit der Figur

Das ist Voltaire (aus Rücksicht auf seine Problemzonen heute nur ein Portraitphoto)

Und Voltaire und ich teilen ein Problem: Wir haben Pendelfiguren.  Wenn wir mal nicht aufpassen oder mehr essen oder uns weniger bewegen, dann nehmen wir zu. Und im Winter eh…..da schlägt das Pendel aus…. leider zu Gewichtsgunsten. Also zu unseren Ungunsten.

Dummerweise ist nun Winter. Über meine Figur schweigen wir, aber Voltaire kann sich ja nicht wehren – er kann nämlich nicht tippen.

Wer meine Website anschaut, der entdeckt, dass ich auch Tierernährungsberaterin bin. Verdammt, wie kann es mir passieren, dass mein Hund da zunimmt?

Ehrlich: Bei meinen Hunden bin ich in erster Linie “Frauchen”, bzw. “´s Mami”. Völlig subjektiv.  Ich betrachte meine Hunde und finde sie einfach schön. Außerdem sehe ich sie täglich.

Und nun ist es ja auch nicht so, dass Voltaire dick ist. Nein, er hat nur einfach ein wenig zu viel auf den Rippen. Aber ich merke es erst einmal nicht.  Nur gibt es ja hier auch noch einen Gatten (meinen). Und dessen Hunde sind das auch. Und aus mir persönlich völlig unerklärlichen Gründen ist der offensichtlich objektiver (aber diplomatisch genug, nie etwas zu meiner Figur zu sagen).

Und so verkündete er vor einigen Tagen:

Der Hund muss abnehmen.

Meine Reaktion: “Nöööö.” Das kommt aus meinem Mund, ohne dass ich denke – ein Verteidigungsreflex.

Gemeinerweise habe ich aber aus beruflichen Gründen eine Tierwaage – das ist für Voltaire echt blöd. Denn er wurde sofort gewogen. Und: Der Gatte hat recht.

Voltaire hat 1,1 kg zugenommen. Das ist für einen Hund seiner Größe echt viel. Ca. 6 % seines normalen Körpergewichtes. Lehnen Sie sich mal zurück und stellen sie sich vor, was das für Ihre Figur bedeuten würde…

Nun lebt Voltaire also Diät. D.h.: Er bekommt von allem ein klein wenig weniger als sonst. Dennoch darf er Gutzis als Belohnungen bekommen – nur ein paar weniger und andere. Er lässt auch keine Mahlzeiten aus. Ich reduziere sie eben nur. An der Bewegung kann ich nicht mehr viel machen – wir sind zwischen 3 und 4 Stunden täglich draußen und spielen auch viel.

Denn: Ich will keinen dicken Hund.

Nur um das deutlich zu sagen: Ich würde ihn genau so lieben, wenn er 10 kg zugenommen hätte. Nur eben weniger lang. Denn für Hunde gilt das Gleiche wie uns: Übergewicht kann krank machen (z.B. die Gelenke oder das Herz belasten, in schlimmen Fällen zu Diabetes führen und und und… genauso wie bei uns).

Und weil ich eigentlich anstrebe, dass meine Hunde mindestens 30 Jahre alt werden (besser wären 50, aber ich will nicht unverschämt sein), muss Voltaire nun ein wenig darben.

Es ist übrigens viel einfacher einen Hund auf Diät zu setzen als sich selbst. Man selbst muss nämlich nicht darben, damit der Hund abnimmt. Das ist gemein, aber wahr.

Und deswegen an dieser Stelle noch ein Appell an alle Tierbesitzer: Achten Sie auf das Gewicht ihrer Tiere. Nicht aus optischen Gründen. Aus gesundheitlichen. Nein, ein Mops soll nicht aussehen wie ein Whippet – aber er soll auch nicht zu dick sein. Und er gehört auch nicht dick. Und natürlich hat ein Holsteiner Pferd eine andere Figur als ein Araber.  Oder ein Perser eine andere Disposition als ein….. na, sie verstehen schon, was ich meine. Und mir ist auch klar, dass nicht Jeder eine Tierwaage parat hat. Aber für Hunde stehen die z.B. in vielen Tierbedarfsgeschäften zur freien Verfügung rum. Die meisten Katzen kann man auf den Arm nehmen und sich mit ihnen auf die eigene Waage stellen – so man denn mutig genug ist, sich danach selbst zu wiegen und dann das eigene Gewicht vom gemeinsamen abzuziehen :-).

Und was wirklich jeder Mensch hoffentlich hat: Freunde! Das sind diese Menschen, die manchmal so unbequem sind, weil sie einem die Wahrheit sagen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Tier zugenommen hat, dann fragen Sie einen Freund nach seiner Meinung. Meine Freunde fragen mich auch – und bei IHREN Tieren sehe ich, wenn sie zugenommen haben.  Was vor allen Dingen daran liegt, dass ich ihre Tiere nicht täglich sehe. Und bisher hat mir noch keiner meiner Freunde die Freundschaft gekündigt, wenn ich die Frage nach einer möglichen Gewichtszunahme bei einem ihrer Tiere bejaht habe. Denn noch einmal: Es ist so viel einfacher sein Tier schlank zu halten, als bei sich selbst konsequent zu sein.

Finde ich zumindest.